Un ballo in maschera, Oper von G. Verdi

Giuseppe Verdi befand sich stets in seinem Element, wenn es darum ging, Politthriller mit Herzensangelegenheiten zu verbinden. Seine für ihn typische Oper Un ballo in maschera bildet da keine Ausnahme. Ein Mordanschlag verbindet sich mit einer Dreiecksbeziehung, miteinander verwoben durch Verdis tadelloses Gespür für musikalische Dramatik und fesselndes Erzählen von Geschichten. Ausgestattet mit der Erfahrung von über 20 Opern, von denen viele bereits große Erfolge waren, lieferte der Maestro am 17. Februar 1859 ein weiteres Meisterwerk ab, als Un ballo in maschera am Teatro Apollo in Rom uraufgeführt wurde. In dieser Saison lässt das Teatro Filarmonico in Verona die legendäre Verdi-Oper wieder aufleben.
Un ballo in maschera oder Ein Maskenball auf Deutsch basiert auf Eugène Scribes Originallibretto für Aubers Oper Gustave III. ou le bal masqué. Da das zentrale Thema des Ausgangstextes der Königsmord an einem europäischen Monarchen war, sahen sich Verdi und sein Librettist Antonio Somma gezwungen, große Änderungen vorzunehmen, um die königlichen Zensoren zufrieden zu stellen. So wurde die Handlung schließlich im Boston des 17. Jahrhunderts angesiedelt, damals noch eine britische Kolonie, und das Ziel der mörderischen Verschwörung war nicht der König, sondern der königliche Gouverneur der amerikanischen Kolonie, Riccardo. Er teilt eine geheime Leidenschaft mit Amelia, der Frau seines Sekretärs und Vertrauten Renato. Die Revolutionäre Tom und Samuel planen, Riccardo zu ermorden, und Renato warnt ihn vor der großen Gefahr, doch den Gouverneur beunruhigt das nicht. Durch Zufall trifft er im Rahmen seiner Pflichten auf die Wahrsagerin Ulrica, die bestätigt, dass er ermordet wird – und zwar von niemand anderem als seinem treuen Sekretär. Beide Männer sind gleichermaßen verwirrt über diese unwahrscheinliche Wendung der Ereignisse, doch die Offenbarung ihrer Dreiecksbeziehung mit Amelia wird ihre Beziehung unwiderruflich verändern.
Verdis musikalische Herangehensweise an Un ballo in maschera ist sinnbildlich für seinen reifen Stil. Die Arien, Duette und Ensembles sind sorgfältig ausgearbeitet, während reichhaltige Instrumentalpassagen das Geschehen vorantreiben. Von ihrem beinahe fröhlichen Beginn bis zu ihrem tragischen Ende ist die Oper eine Achterbahnfahrt fein abgestimmter kompositorischer Arbeit, die einmal mehr Verdis Platz im Opern-Pantheon bestätigt. Das Teatro Filarmonico in Verona feiert das Vermächtnis des Maestros.