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    Purcell / Saint-Saëns / Poulenc / Fauré

    Purcell / Saint-Saëns / Poulenc / Fauré

    Ein ganz besonderes Konzert würdigt die Kürze des menschlichen Lebens und den Akt, sowohl den Menschen als auch vergangenen Zeiten unseren Respekt zu erweisen. Mit vier emblematischen Kompositionen von Henry Purcell, Camille Saint-Saëns, Francis Poulenc und Gabriel Fauré bietet das Teatro Filarmonico in Verona eine Aufführung mit solch emotionaler und spiritueller Tiefe, wie sie in derartigen Ensembleshows wohl recht selten zu finden ist. Purcell / Saint-Saëns / Poulenc / Fauré ist eine Meditation und eine Feier des Lebens im Übergang vom Leben zum Tod.

    Henry Purcell komponierte eine besondere Musik für die Beerdigung von Königin Mary II. von England, die am 5. März 1695 stattfand. Von der umfangreichen Komposition, die auch einige Trauersätze der anglikanischen Kirche enthält, präsentiert das Konzert den Marsch und die Canzona, beide in der düsteren Tonart c-Moll. Diese sind auch die beliebtesten Teile von Purcells spektakulärer Hommage an die verstorbene Königin. Sie haben zudem längst Eingang in die Populärkultur gefunden: Ein Auszug aus dem Marsch wird prominent in Stanley Kubricks A Clockwork Orange (im Deutschen manchmal: Uhrwerk Orange) verwendet.

    Als nächstes folgt das Präludium aus Le Déluge von Camille Saint-Saëns aus dem Jahr 1875. Das Gesamtwerk ist ein Oratorium, das auf der biblischen Geschichte über die Arche Noah und die Sintflut basiert, die die sündigen Menschen von der Erdoberfläche gespült haben soll. Das Präludium, das das Oratorium einleitet, enthält keine Stimmen, sondern bietet der Violine einen schönen, ergreifenden Platz im Rampenlicht. Seine das Herz anrührenden Melodien beschwören den Sündenfall des Menschen, die bevorstehende Vergeltung Gottes und die leise Hoffnung auf einen Neuanfang nach der Strafe.

    Francis Poulencs Litanies à la Vierge Noire, oder auf Deutsch Litanei an die Schwarze Jungfrau, war das erste geistliche Musikstück des Komponisten nach der Wiederentdeckung seines katholischen Glaubens im Jahr 1936. Von einer Pilgerreise nach Notre-Dame de Rocamadour inspiriert, hatte er die Litanei ursprünglich für einen Frauenchor und eine Orgel komponiert, doch Poulenc arrangierte sie etwa zehn Jahre später für einen vollständigen Chor und Streicher neu. Der modale Charakter seiner Litanei, reich an Gesängen und ohne deutlich erkennbaren Schluss, verleiht dem Werk ein Gefühl von Kontinuität und Meditation.

    Schließlich rundet das Requiem d-Moll op. 48 von Gabriel Fauré das Programm ab. Es wurde im Jahr 1888 uraufgeführt, danach mehrmals überarbeitet und ist nach wie vor das bekannteste große Projekt des Komponisten. Es hat seinen Ursprung in der konventionellen katholischen Messe, und die Bearbeitung für Gesangssolisten, Chor und Orchester lässt Faurés kreative Kraft in reichen musikalischen Klangteppichen und eindrucksvollen Melodien zum Ausdruck kommen, die scheinbar das Göttliche berühren. Damit endet Purcell / Saint-Saëns / Poulenc / Fauré, ein Konzert mit geistlicher Musik, das der vergänglichen Qualität des menschlichen Lebens auf der Erde gewidmet ist.




    image Teatro Filarmonico Verona / Per gentile concessione Fondazione Arena di Verona / Foto Gilles Alonso