Konzert für Violine / Symphonie Nr. 2, J. Brahms

Zwei Stücke des berühmten Komponisten Johannes Brahms – sein Violinkonzert D-Dur, op. 77 und die Symphonie Nr. 2 – präsentiert in einer Reihe von Konzerten am Teatro Filarmonico in Verona. Das Opernhaus ist ein hervorragender Veranstaltungsort für Aufführungen von Musik der klassischen und romantischen Ära. Dazu gehören auch diese beiden schönen Beispiele aus seinem Gesamtwerk, die entstanden sind, als sich Brahms in den späten 1870er Jahren bereits als großes Talent etabliert hatte.
Brahms Violinkonzert wurde im Jahr 1878 in der Tonart D-Dur komponiert, was das Bestreben des Komponisten zum Ausdruck brachte, ein Stück zu schaffen, das sich eher am Stil von Beethovens Romantik als an der früheren klassischen Periode orientierte. Das für Flöte, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten und Streicher instrumentierte Konzert beginnt mit einem lyrischen Satz in vollständig klassischer Sonatenform, der in seiner Herangehensweise auch an Beethoven erinnert. Das Werk wurde am Neujahrstag des Jahres 1879 in Leipzig uraufgeführt, wobei Brahms guter Freund Joseph Joachim die Violinpartie spielte. Er schrieb die Kadenz des Stücks – eine Passage, die das Können des Geigers hervorheben sollte – und viele Geiger, die das Konzert heute spielen, verwenden noch immer Joachims Interpretation dieses Abschnitts.
Brahms‘ Symphonie Nr. 2 entstand ein Jahr vor dem Konzert und wurde am 30. Dezember 1877 von den Wiener Philharmonikern uraufgeführt. Wie das Konzert beginnt auch sie mit einem mitreißenden Satz in D-Dur. Für den zweiten Satz, ein Adagio, wechselt es dann jedoch nach H-Dur. Der dritte Satz der Symphonie steht in G-Dur, während die Musik im letzten Satz, einer Sonate, nach D-Dur zurückkehrt, die laut Brahms „con spirito“ gespielt werden sollte. Voller wechselnder Rhythmen und tonaler Instabilität ist dies ein komplexes Stück, das etwas Dunkleres in der Psyche des Komponisten offenbart und den Zuhörern oft ein zufriedenstellendes Musikerlebnis bietet, das etwas tiefer geht als Beispiele seiner anderen Werke. Am Ende des letzten Satzes herrscht in der zweiten Symphonie ein frohlockendes, fast triumphales Hochgefühl vor, das durch Brahms‘ vorzüglichen Einsatz der Blechbläser noch verstärkt wird, um einen wahrhaft befriedigenden Abschluss zu schaffen.
Mit zwei hochgeschätzten Werken eines der weltweit führenden Komponisten des 19. Jahrhunderts dürften diese Konzerte bei allgemeinen Musikliebhabern und insbesondere bei Brahms-Anhängern sehr beliebt sein. Dank dieses erhabenen Veranstaltungsortes in einer der berühmtesten Städte der Welt für Romantik wird jede Aufführung eine spektakuläre Gelegenheit für das Publikum sein, sich mit zwei bemerkenswerten Musikstücken vertraut zu machen – oder erneut vertraut zu machen.