Opera Tickets Italy




    Mendelssohn / Brahms, Min Chung

    Mendelssohn / Brahms, Min Chung

    Für eine wahrlich vielseitige Aufführung am Gran Teatro La Fenice in Venedig führen der in Deutschland geborene Dirigent südkoreanischer Abstammung Min Chung und das Haydn-Orchester von Bozen und Trient zwei bemerkenswerte Instrumentalwerke von Felix Mendelssohn und Johannes Brahms auf. Obwohl er noch relativ jung ist, hat sich Chung sowohl im Opern- als auch im Orchestermusikkontext bereits weltweit einen Namen gemacht. Abgesehen davon, dass er als stellvertretender Dirigent des Tokyo Philharmonic Orchestra tätig ist, hat er einen eng getakteten internationalen Terminplan, der auch Opernaufführungen umfasst, wie Madama Butterfly von Giacomo Puccini an der Korean National Opera oder La Traviata von Giuseppe Verdi am Teatro Politeama Greco in Lecce, Italien. Am La Fenice demonstriert Chung erneut sein Talent.

    Das Programm beginnt mit Mendelssohns Symphonie Nr. 4 in A-Dur op. 90. Auch bekannt als „Italiana“ oder „Italienische“, entstand sie während einer Europatournee des Komponisten in den Jahren 1829 bis 1831. Die pure Freude und das Glück, die Mendelssohn erlebte, während er die einzigartige italienische Lebensart genoss, sickerte in seine Partitur ein, und er selbst hatte einst erklärt, seine Vierte Symphonie sei seine „fröhlichste“. Die Uraufführung durch die London Philharmonic Society fand am 13. Mai 1833 in der britischen Hauptstadt statt. Mendelssohn hat seitdem mehrere Überarbeitungen daran vorgenommen, wobei die endgültige Version, die erstmals im Jahr 1851 veröffentlicht wurde, zum Standard wurde. Der erste Satz strotzt vor Freude, während der zweite eher nachdenklich ist, inspiriert von einem Trauerzug, und der dritte und vierte mit Tanzmotiven aus römischem Saltarello und neapolitanischer Tarantella das Tempo erneut beschleunigen.

    Brahms’ Serenade Nr. 1 op. 11 ist das zweite und letzte Stück des Programms. Es dient als frühes Beispiel seiner Versuche im Genre der Orchesterkomposition. Ursprünglich für ein neunköpfiges Ensemble aus Holzbläsern und Streichern komponiert, erweiterte Brahms es kontinuierlich, bis er ab Dezember 1859 zu der Version für ein vollständiges Orchester gelangte. Die Antrittsaufführung am 3. März 1860 in Hannover war ein Erfolg, der das Publikum zu spontanem Applaus und Beifallsrufen hinriss. Die Vielfalt der sechs Sätze macht die Serenade zu einem faszinierenden, begeisternden Erlebnis. Unter Min Chungs gekonnter Regie klingen die beiden Raritäten des 19. Jahrhunderts frisch und spannend.




    image Gran Teatro La Fenice / Fondazione Teatro La Fenice, Michele Crosera