Camina Burana, Carl Orff

Das Gran Teatro La Fenice in Venedig veranstaltet eine Reihe von Konzerten mit der Aufführung von Carl Orffs bekanntestem Werk, Carmina Burana. Bei diesen Konzerten wird eine besondere Fassung mit einer interessanten, ungewöhnlichen Orchestrierung für Chor, zwei Klaviere und Schlagzeug geboten. Dieses kraftvolle Stück Musik des 20. Jahrhunderts wird vom Chor des Teatro La Fenice, gemeinsam mit den Piccoli Cantori Veneziani unter der musikalischen Leitung von Chorleiter Alfonso Caiani aufgeführt.
Der deutsche Komponist Orff begann im Jahr 1935 mit der Komposition der Carmina Burana und beendete sie im darauffolgenden Jahr. Die Uraufführung fand am 8. Juni 1937 an der Oper Frankfurt statt, einem der bis heute führenden Opernhäuser Deutschlands. Es ist jedoch erwähnenswert, dass Carmina Burana Teil eines viel umfassenderen Stücks von Orff ist, bekannt als Trionfi, das ebenfalls Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite enthält, beides Kantaten. Orff konzipierte dieses Werk, nachdem er zufällig auf die Ausgabe des gleichnamigen Werks von Johann Andreas Schmeller aus dem Jahr 1847 gestoßen war. Dieser Band galt damals als Referenzwerk für einen viel älteren Text, der überwiegend aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammt, obwohl einige Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen. Bezaubert von den Gedichten, die das Buch enthielt, beschloss Orff, sie zu vertonen.
Orffs musikalische Vision für Carmina Burana bedeutete, dass er das Werk in fünf Hauptabschnitten strukturieren wollte. Das gesamte Stück besteht aus insgesamt 25 Sätzen, darunter einem, der wiederholt wird, und einem, der vollständig instrumental gestaltet ist. Wie die Gedichte selbst vertonte Orff seine Musik in unterschiedliche Szenen, das heißt, bestimmte Sätze werden in ihren jeweiligen Abschnitten gemeinsam gespielt. Ein Abschnitt heißt beispielsweise „In Taberna“ und bietet Musik, die besonders lautstark ist, da sie in einer Taverne spielt. Ein anderer ist auf einer Wiese angesiedelt, während wieder ein anderer einfach eine frühlingshafte Kulisse erhält.
Der berühmteste aller Sätze ist zweifellos O Fortuna. Dieser lateinische Text leitet den Fortlauf der Handlung ein, erklingt aber auch am Ende in Form einer Chorreprise. Orff ließ sich sowohl vom Text als auch vom mittelalterlichen Konzept der Rota Fortunae inspirieren, was heute in etwa Glücksrad bedeutet. Carmina Burana und hier insbesondere das O Fortuna waren bereits nach ihrer ersten Aufführung ein großer Erfolg. Letzteres hat sich seitdem zu einem der bekanntesten Musikstücke des frühen 20. Jahrhunderts entwickelt, die jemals geschrieben wurden.
Diese Konzertreihe unter der Leitung von Alfonso Caiani mit großartigem Chor und toller Kulisse wird Freunde aller Musikrichtungen begeistern und großes Interesse wecken.