Beethoven / Dvořák, Martin Rajna

Der renommierte ungarische Dirigent Martin Rajna betritt die venezianische Bühne des prachtvollen Opernhauses La Fenice in Venedig für ein symphonisches Programm mit Werken von Ludwig van Beethoven und Antonin Dvořák. Rajna wird das hoch angesehene La Fenice Orchestra bei einer Aufführung von Beethovens 4. Symphonie in B-Dur op. 60 dirigieren, gefolgt von Dvořáks 8. Symphonie in G-Dur op. 88. Jedes dieser Werke gehört zu den beliebtesten des heute gespielten Musikrepertoires, sodass diese Konzertreihe sowohl eingefleischte Musikliebhaber als auch gelegentliche Konzertbesucher gleichermaßen begeistern wird.
Beethovens berühmte Vierte Symphonie wurde im Jahr 1806 komponiert und im März des folgenden Jahres bei einem Privatkonzert in Wien uraufgeführt, das im Haus eines lokalen Adligen, Fürst Lobkowitz, stattfand. Die erste öffentliche Aufführung der Symphonie fand am 13. April 1808 am Wiener Burgtheater statt. Der große deutsche Komponist verwendete ein Adagio als Einleitung des ersten Satzes, wodurch eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt wird, unter anderem weil es geschickt die Grundtonart der Symphonie für erstaunliche 42 Takte vermeidet. Bis der heitere vierte und letzte Satz gespielt wird, haben die Zuhörer bereits eine bedeutende musikalische Reise hinter sich gebracht. Die Vierte Symphonie enthält viele der Elemente, für die Beethoven berühmt ist, insbesondere die weite Bandbreite des Scherzos, wie er sie bereits in seiner Dritten Symphonie, der Eroica, zu Gehör gebracht hat.
Dvořák selbst dirigierte das Orchester des Nationaltheaters bei der Uraufführung seiner Achten Symphonie am 2. Februar 1890 am Prager Rudolfinum. Dvořáks Symphonie ist ein sehr romantisches Stück, das selbst in gewissem Maße von Beethovens späterem Kompositionsstil beeinflusst ist. Da der tschechische Komponist von seinem Heimatland aus arbeitete und sich dort niedergelassen fühlte, ist es nicht übertrieben zu sagen, dass er in seiner Musik einige der Fragen zu den grundlegenden Problemen der menschlichen Existenz beantworten wollte. Um das zu erreichen, hielt sich Dvořák durchaus an die etablierte Struktur einer klassischen Symphonie, blieb dabei jedoch durchgehend innovativ. Die absichtliche Verwendung kaum veränderter Phrasierung in Wiederholungen im Eröffnungssatz ist ein typisches Beispiel dafür, etwas, das die Bewunderung des tschechischen Komponisten für den ersten Satz von Beethovens Klaviersonate in c-Moll, Pathétique, widerspiegeln könnte. Sowohl der erste als auch der dritte Satz beginnen in g-Moll, bevor sie nach G-Dur wechseln, ein weiteres Anzeichen für Dvořáks etablierteren Musikstil zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere.
Mit zwei großen symphonischen Werken und einem Dirigenten, der bereits im Alter von 27 Jahren zum Chefdirigenten der Ungarischen Staatsoper ernannt wurde, bieten diese Konzerte eine ganze Menge an musikalischer Unterhaltung.