La Bohème, Oper von G. Puccini
Giacomo Puccini entwickelte La Bohème als starke Bestätigung dafür, dass man mit Geld keine Liebe kaufen kann. Die Oper über das ultimative Opfer zweier verarmter Liebender, deren Verbindung sich als stärker erweist als das Verlangen nach materiellen Reichtümern und Luxus hatte Premiere am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin. Sie hatte schnell Erfolg beim Publikum, wurde zu einem von Puccinis Markenzeichen und verdiente sich in den Jahren seitdem regelmäßige Neuauflagen. Die immer aktuellen Themen wie Liebe entgegen aller Umstände, der Gegensatz von finanziellem Erfolg und emotionalem Glück und die Erbringung des ultimativen Opfers zugunsten eines geliebten Menschen verbinden sich perfekt mit Puccinis mitreißender, intensiver Partitur. Das Teatro Aurora in Florenz-Scandicci produziert eine originalgetreue Version der klassischen Oper La Bohème.
Als Quelltext nutzten Puccinis Librettisten, Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, das Werk Scènes de la vie de bohème von Henri Murger, eine Sammlung von Geschichten, die einen spielerischen, romantisierten Blick auf den Boheme-Lifestyle der verarmten Künstler und Träumer im Quartier Latin im Paris der 1830er Jahre werfen. Die beiden Autoren produzierten allerdings viel von der Handlung selbst und entliehen nur einige Charaktere und kleinere Episoden aus Murgers Original. Im Mittelpunkt von La Bohème steht die Liebesgeschichte zwischen dem jungen Poeten Rodolfo und der Näherin Mimì. Eine bunte Sammlung von Charakteren um sie herum hilft dabei, das Bild der charmanten Dekadenz und des Lebens für den Moment zu komplettieren, das den Lifestyle der Boheme definiert. Rodolfo und Mimì beginnen eine feurige Beziehung, die schnell von der sich verschlechternden Gesundheit der Näherin überschattet wird. Mit einer Geste ultimativer Aufopferung stößt der junge Mann seine Geliebte von sich, so dass sie einen reichen Verehrer finden kann, der besser für sie sorgen könnte. Doch kann die wahre Liebe so einfach zum Schweigen gebracht und unterworfen werden?
La Bohème ist in muskalischer Hinsicht als eine von Giacomo Puccinis unmittelbarsten Opern bekannt. Die Melodien sind oft komplex, aber scharf und einprägsam und durch ihre emotionale Aufladung grenzen sie oft ans Grandiose. Das war vielleicht der Grund, warum die Kritiker von der Oper nicht wirklich eingenommen waren, doch das Publikum liebte sie von Anfang an. Opernfans dürfen sich auf ein zeitloses Glanzstück am Teatro Aurora in Florenz-Scandicci freuen.