Mavra / Gianni Schicchi, I. Strawinsky / G. Puccini
Ein aufregendes Opern-Ereignis mit der Doppelvorstellung Mavra / Gianni Schicchi wird am prächtigen Teatro del Maggio Musicale Fiorentino in Florenz aufgeführt. Mavra, eine komische Oper in einem Akt, wurde von Igor Strawinsky geschrieben, während Gianni Schicchi von Giacomo Puccini die gleiche Form besitzt, sodass das Publikum beide Aufführungen in einem einzigen Opern-Ereignis genießen kann, das einige hervorragende Arien und Duette bietet.
Boris Kochno lieferte Strawinsky das Libretto für Mavra, das am 3. Juni 1922 am Théatre National de l'Opéra in Paris uraufgeführt wurde, präsentiert von keinem anderen als Sergej Diaghilew, dem berühmten Theaterimpresario des 20. Jahrhunderts. Mavra basiert auf einer Kurzgeschichte von Alexander Puschkin mit dem Titel Das Häuschen in Kolomna. Das Stück hat eine einfache – manche würden sagen geradlinige – Handlung, die nach Ansicht von Kochno und Strawinsky hervorragend zu einem Einakter passte, nicht zuletzt wegen des überraschenden Endes der Geschichte. Die Oper spielt in einem russischen Dorf in der Mitte des 19. Jahrhunderts und hat vier Charaktere: eine junge Frau namens Parascha, die einen jungen Mann namens Wassili (oder Basil) liebt. Im Verlauf der Geschichte wird Wassili dazu ermuntert, sich als Dienstmädchen namens Mavra zu verkleiden, um ihn ohne das Wissen ihrer Mutter in Paraschas Haus zu locken, doch der Plan wird schnell aufgedeckt.
Gianni Schicchi ist der letzte einer Reihe von Opern in einem Akt, die Puccini für sein sogenanntes „Trittico“ schrieb. Die in den Jahren 1917 und 1918 komponierte Oper basiert auf einem relativ kurzen Abschnitt aus Dantes Göttlicher Komödie. Giovacchino Forzano, der zunächst Medizin studierte, bevor er sich der Kunst widmete, lieferte Puccini das Libretto. Das Operntrio feierte am 14. Dezember 1918 an der Metropolitan Opera in New York City Premiere, und Gianni Schicchi im Besonderen wurde damals allgemein als großer Erfolg betrachtet. Die Arie „O mio babbino caro“ wurde bald zu einem beliebten Stück bei zahlreichen Opernfans auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Geschichte spielt im spätmittelalterlichen Florenz und erzählt die Ereignisse nach dem Tod des lokalen Adligen Buoso Donati. Seine Familienmitglieder kommen zusammen, um ihn zu betrauern, müssen jedoch bald feststellen, dass sie möglicherweise nicht das Erbe bekommen, das sie erwartet hatten. Die Titelfigur beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, indem sie versucht, die Identität des Verstorbenen anzunehmen. Doch wird ihm diese kühne Tat gelingen?
Mit zwei spannenden Opern bei einer Veranstaltung wird das Publikum die rasante Handlung und die leichten komödiantischen Einlagen sowohl in Mavra als auch in Gianni Schicchi lieben. Dank der hervorragenden Akustik im Teatro del Maggio in Florenz wird jede Nuance der Darsteller bei einem Ereignis wie kaum einem anderen zu hören sein.