La finta semplice, Oper von W. A. Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart komponierte die Opera buffa La finta semplice im Alter von 12 Jahren. Ursprünglich ein Teil des Plans seines Vaters Leopold, um die Aufmerksamkeit und die Gunst des Kaisers Joseph II zu gewinnen, war das Werk Intrigen und Machenschaften zum Opfer gefallen. Die eigentliche Premiere in Wien sollte so sehr von Skandalen und Schlammschlachten überladen werden, dass Leopold sie absagte und sich stattdessen für eine deutlich kleinere erste Performance in Salzburg im Jahr 1769 entschied. Wegen der vielen Hindernisse und der bitteren Auseinandersetzungen, die sie umgaben, fiel La finta semplice schnell wieder aus den Opernrepertoires des 18. und 19. Jahrhunderts heraus, doch Neuauflagen im 20. Jahrhundert sorgten dafür, dass das Werk nicht in Vergessenheit geriet. Das Teatro Goldoni in Florenz nimmt sich diesen frühen Mozart-Klassikers an und zeigt, dass der österreichische Komponist sogar im Kindesalter bereits die Anlagen eines Genies hatte.
Der Plot von La finta semplice, italienisch für ‘Die verstellte Einfalt’, stammt aus einem Original-Libretto von Carlo Goldoni, einer der Koryphäen der Commedia dell’arte. Marco Coltellini, ein beliebter Hofdichter in Wien, produzierte den finalen Text. Der junge Mozart komponierte schnell eine umfangreiche Partitur, die mehr 550 handgeschriebene Seiten umfasste. Saboteure des Werks sollten später behaupten, das Manuskript sei Leopolds und nicht das Werk seines Wunderkind-Sohnes, doch heute besteht wenig Zweifel am Autor der Musik. Die Qualität der Melodien und die einfache, aber sofort ansprechende Orchestrierung tragen ohne Zweifel die Handschrift von Wolfgang Amadeus Mozart.
Die Handlung von La finta semplice nimmt uns mit nach Cremona in der Mitte des 18. Jahrhunderts, wo ungarische Truppen unter dem Kommando von Captain Fracasso und Sergeant Simone ihr Camp aufgeschlagen haben. Die beiden Soldaten haben eine Unterkunft im Haus der Brüder Cassandro und Polidoro gefunden, beides selbsterklärte Frauenfeinde und ausgesprochen konservative Charaktere. Fracasso verliebt sich in Giacinta, die Schwester der beiden, während Simone ihrer Zofe Ninetta den Hof macht. Die Paare brauchen die Zustimmung von Cassandro und Polidoro zu ihren Hochzeitsplänen – eine herausfordernde Aufgabe. Der gerissene Plan ist, Rosina zu entsenden, die ein scheinbar unschuldiges Mädchen spielt, die die Brüder mit ihrer Schönheit und ihrem Charme entwaffnen soll. Wird der Plan aufgehen? Das Teatro Goldoni hat die Antwort.